Gemeinsam mit Kati Schmitt-Stuhlträger aka @wortmarketing ging es dieses Jahr zum dritten Mal zur re:publica, die vom 5. bis 7. Mai 2015 in Berlin stattfand. Selbst der Bahnstreik konnte unsere Vorfreude nicht schmälern.
3 Tage lang spannende Vorträge, interessante Menschen treffen, freudiges Wiedersehen, spontan Vortragsthemen weiterspinnen, neue Ideen entwickeln und jede Menge Inspiration. Genau diese Mischung ist es, die die re:publica zu etwas Besonderem macht.
Pre-re:publica
Für mich begann die re:publica schon am Montag, denn ich hatte Glück und konnte am DesignThinking Workshop von IBM teilnehmen. Gerd Pfau, Designer und Design Thinker bei IBM, erklärte uns die Basics und wie die Methode bei der Produktentwicklung eingesetzt wird. Beim Design Thinking geht es darum, in Teamarbeit kreative und unkonventionelle Problemlösungen zu entwickeln, die sich durch hohe Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität auszeichnen. Während des gesamten Entwicklungsprozesses steht der Nutzer und sein Bedürfnis im Mittelpunkt. Wie das konkret funktioniert, konnten wir im Workshop ausprobieren. Unsere Team-Aufgabe war, die Bedürfnisse von „Edward the executive“ zu ergründen und in einer empathy map darzustellen.
Danke an Tom Noeding für das tolle Foto.
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag hieß es dann:
Tagesprogramm checken, Zeiten abgleichen, Raum finden und Sitzplatz sichern.
Das sind meine diesjährigen Favoriten:
#fav 1 „Butter bei die Fische“
Besonders gespannt war ich auf den Vortrag von Tanja und Johnny Haeusler, weil ich mir unter dem Titel „butterbeidiefische“ nicht wirklich etwas vorstellen konnte. Mit ihrem Buch „Netzgemüse“ und ihrem Rant 2013 zu der Situation des Bildungssystems in Zeiten zunehmender Digitalisierung ergreifen sie immer wieder Partei für eine zeitgemäße und moderne Ausbildung unserer Kinder. Sie reden nicht einfach, sondern sie machen: z.B. eine Internet-Konferenz für Kids.
Vom 27. -29. Mai 2016 findet die erste TeenageInternetwork TINCON in Berlin statt.
Wer dieses tolle Projekt unterstützen möchte, kann das über die Spendenplattform Betterplace tun.
#fav 2 „Die fünfte Gewalt. Die Macht der vernetzen Vielen“
Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen stellte in seinem Talk eine neue Form von Macht vor: Die fünfte Gewalt. Die Macht der vernetzten Vielen Ich war sehr neugierig zu erfahren, wie er diese Verhaltensweisen erklären würde. Astrid Christofori und ich hatten das Thema ansatzweise beim Barcamp Rhein Neckar #bcrn15 aufgegriffen. In unserer Session „Tweet or not to tweet“ ging es darum, welche Reaktionen ein vermeintlich harmloser Tweet hervorrufen kann.
Mit der fünften Gewalt meint Pörksen uns alle, die wir im Netz unterwegs sind. Wir haben Macht, denn „unter den neuen Kommunikationsbedingungen ist alles sichtbar – die kleingeistige Attacke, aber auch die großartige Enthüllung, das berührende Engagement, der verschwörungstheoretische Wahn“. Daraus resultierende Empörungswellen oder shit storms betrachtet Pörksen als moderne Form der Wertedebatte einer Gesellschaft. Wie machtvoll die fünfte Gewalt sein kann, zeigt Pörksen anhand von realen Fällen. Doch lässt sich daraus nicht wirklich ableiten, wie sie funktioniert und wie sie sich organisiert. Die Wirkungsweise ist diffus und nicht vorhersagbar.
#fav 3 „Kognitive Dissonanz“
Thematisch dazu passend hat sich Felix Schwenzel mit dem Phänomen der „kognitiven Dissonanz“ beschäftigt. Gemeint ist ein unangenehmer Gefühlszustand, der auftritt, wenn unsere Wahrnehmungen, Wünsche und Gedanken nicht miteinander vereinbar sind. Für Schwenzel gibt es dabei keinen Unterschied zwischen real und virtuell. Die Probleme und Konflikte, die uns die Digitalisierung zeigt, gab es immer schon. Das Internet erlaubt uns einen differenzierten Blick auf die Welt“, sagt er. Was das mit unserer Wahrnehmung zu tun hat, warum Widersprüche nützlich sind und was es mit der Ambiguitätstoleranz auf sich hat, erklärt er kurzweilig und sehr anschaulich in seinem Vortrag.
#fav 4 „Online? Bringt uns nichts!“
Nicht deprimiert, aber doch sehr nachdenklich stimmte mich der Vortrag von
Marco Petracca – „Online? Bringt uns nichts!“ Ein deprimierender Lagebericht aus den Chefbüros deutscher Industrieunternehmen
Viele seiner Erlebnisse als Kommunikations- und Markenberater kann ich bestätigen. Es gibt noch Unternehmen, die sich der Digitalisierung verschließen – ob mit Absicht oder gefangen in ihren Traditionen und dem bisherigen Erfolg. Sie konzentrieren sich auf die Technik und ihr Können. Mit Kommunikation haben sie nichts am Hut.
Ich stelle immer wieder fest: Wir als Berater müssen zuerst eine Verbindung schaffen zu unseren Kunden, um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dann können wir kommunizieren und zu guter Letzt mit ihnen über Kommunikation sprechen.
#fav 5 Spontane Sessions und Begegnungen mit euch*
Wie jedes Jahr gingen die 3 Tage viel zu schnell vorbei. Das lag nicht nur am umfangreichen Programm, sondern auch an den vielen, spontanen Sessions an der Cafe-Bar, im Hof, am Affenfelsen und natürlich auch bei #flauschinflaschen und #freubier am Stand von BW-Jetzt.de.
Danke an alle, es war mir eine große Freude, euch* zu treffen!
*u.a. Tobias @bildungswert, Birte @birteHB, Manuela @manuelaseubert,
Insa @textinsicht, Astrid @A_Christofori, Martina @akquisefachfrau, Christian @sozialpr, Nicole @NI_hundertmark, Ralph @ralphkuehnel, Manuela @cc_wandelbar,
Susanne @textelle, Kati @kochfrollein …